“Unsere Wohnung umfasst unsere intimsten Räume. In ihnen entspannen und vergnügen wir uns und öffnen wir uns den Menschen, die uns am nächsten sind. Darum ist es so wichtig, dass eine Wohnung die Menschen widerspiegelt, die in ihr leben“, sagt die schwedische Innenarchitektin Maria Kingsley.

 
 

„Eine inneneinrichtung sollte nicht zu perfekt sein”

“Unsere Wohnung umfasst unsere intimsten Räume. In ihnen entspannen und vergnügen wir uns und öffnen wir uns den Menschen, die uns am nächsten sind. Darum ist es so wichtig, dass eine Wohnung die Menschen widerspiegelt, die in ihr leben“, sagt die schwedische Innenarchitektin Maria Kingsley. „Meine Mission besteht darin, Menschen dabei zu unterstützen, sich das vor Augen zu führen, was ihnen für ihre Wohnung vorschwebt – und eine noch persönlichere Gestaltung zu realisieren, indem ich Elemente hinzufüge, die sie sich wünschen, aber an die sie selbst nicht gedacht hatten. Eines der wichtigsten Elemente ist der Fußboden, da die Wahl des Bodens entscheidend ist für die Stimmung, die erzeugt wird. Ungeachtet des Stils verwende ich für Fußböden am liebsten Holz, da Holz Qualitätsbewusstsein und zeitlosen Stil ausstrahlt.”

Bekanntes Gesicht für schwedische Fernsehzuschauer

Maria Kingsley, die vor Kreativität nur so strotzt, ist den schwedischen Fernsehzuschauern nach ihrem Auftritt in der beliebten Wohnungseinrichtungssendung „Bygglov“ (Baugenehmigung) wohlbekannt. Nachdem Sie Kunden ein Jahrzehnt lang bei der Realisierung ihrer Einrichtungsvisionen behilflich war, hat sie in Bezug auf die Wohnungsausstattung einige einleuchtende Philosophien entwickelt. – Ich selbst bin der Ansicht, dass eine Inneneinrichtung nicht zu perfekt sein sollte. Die Zugabe von kontrastierenden Objekten, zum Beispiel alte, vom Leben gezeichnete Gegenstände neben dem Glanz des Neuen, oder eine harte Oberfläche neben einer weichen, macht die Inneneinrichtung viel spannender. – Am wichtigsten ist aber, dass eine Inneneinrichtung etwas aussagt über die Menschen, die in ihr leben – über deren Geschichte, Interessen und Hobbys. Dadurch entsteht ein Zuhause, meint sie. Das bedeutet, dass Maria zu Anfang eines neuen Projekts zunächst einmal die Menschen, für die sie arbeitet, kennenlernen möchte. Sie schildern mir ihre Visionen und Träume, die ich daraufhin interpretieren muss. – Ich versuche aber immer, meine Kunden dazu zu bewegen, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und zeige ihnen Möglichkeiten, auf die sie selbst nicht gekommen wären – die aber die Einrichtung in meinen Augen um eine weitere Dimension bereichern. Meiner Meinung nach ist auch wichtig, dass der Innenbereich zum Außenbereich passt.

Arbeitet gerne mit Holz

Viele der Räume, die Maria seit der Gründung ihres Unternehmens vor circa zehn Jahren gestaltet hat, sind mit Holzböden von Kährs ausgestattet. – Ich arbeite gerne mit natürlichen Materialien wie Holz. Ein Holzboden bleibt lange schön und entwickelt im Laufe der Jahre eine reizvolle Patina. Er verleiht Räumen Wärme und mildert die Ausstrahlung jeder Einrichtung. – Ich mag auch den Kontrast, den man zum Beispiel mit einem samtigen Holzboden neben einer Wand aus Beton erzielen kann.

Sie erzählt, dass sie immer versucht, die Farben zu verwenden, die ihre Kunden attraktiv finden, obwohl die von ihr bevorzugte Palette eher neutrale Töne wie sanftes Grau und zartes Beige umfasst. Maria wendet drei Kriterien an, um ihren Kunden bei der Auswahl von Gegenständen für ihre Wohnung - zum Kaufen oder Behalten - zu helfen. – Für mich muss ein solches Objekt entweder eine Bedeutung haben, ein Andenken sein, oder ausgesprochen attraktiv sein – und in dem Fall muss es nicht unbedingt nützlich sein. Das dritte Kriterium ist die Nützlichkeit des Gegenstands. Wenn das Objekt keines dieser Kriterien erfüllt, sollte es entsorgt werden. Ein Teil meines Jobs besteht darin, Kunden zum Entrümpeln zu ermutigen.

– Ich arbeite gerne mit natürlichen Materialien wie Holz. Ein Holzboden bleibt lange schön und entwickelt im Laufe der Jahre eine reizvolle Patina. Er verleiht Räumen Wärme und mildert die Ausstrahlung jeder Einrichtung.

Unbegrenzte Kreativität

Marias kreativer Geist wird seit ihrer Kindheit genährt. Als Kind verbrachte Maria täglich die Zeit nach der Schule bei ihrem Großvater, einem leidenschaftlichen Künstler, der Modelle alter Windmühlen baute. – Er ermutigte mich zum Malen und dazu, mit meinen Händen etwas zu schaffen. Meiner Kreativität waren niemals Grenzen gesetzt. Ich wuchs auf mit dem Gedanken, zu allem fähig zu sein. Und ich war ständig dabei, mein eigenes Zimmer daheim einzurichten – oder umzugestalten. Also wusste ich schon früh, was ich später werden wollte, erklärt sie.

Nach einem dreijährigen Studium an einer schwedischen Designschule, studierte sie zwei weitere Jahre Innenarchitektur in Australien. Seit ihrer Rückkehr nach Schweden arbeitet sie als freiberufliche Innenarchitektin. – Ich fühle mich wirklich privilegiert, dass ich bei so vielen verschiedenen und aufregenden Wohnungsprojekten, von Privatwohnungen bis zu Musterhäusern und Apartments für Immobilienentwickler, helfen durfte. Mein derzeitiges Traumprojekt ist die Gestaltung des Wartezimmers einer Kindernotfallambulanz. Seit ich selbst Kinder habe, habe ich dort einige Zeit verbracht und festgestellt, wie deprimierend diese Räume sein können.