Struktur und Haptik der Oberfläche sind für die Wahrnehmung eines Bodens ebenso wichtig wie die Farbe.
Entwicklung wird getrieben von Überzeugung. Eine präzise Vision. Unsere Vision ist es von jeher gewesen, neue Möglichkeiten zu finden, die natürliche Schönheit von Holz aufzuwerten und unsere Böden gleichzeitig strapazierfähiger und nachhaltiger zu machen. „Man könnte unsere Arbeit als Begegnung von Mensch und Maschine beschreiben, als Kreativität, die auf Machbares trifft“, erklärt Patrik Antonsson, Projektleiter für technische Entwicklung.
Ein Quäntchen Mode. Eine Prise Elektronik, Stoffe, Farben und Innenarchitektur. Eine Tasse Technologie. Eine Dosis Chemie. Alles vermischt mithilfe innovativen Denkens, kombiniert mit Erfahrung. All dies sind wichtige Zutaten bei der Herstellung neuer Holzfußböden.
Kährs ist im Parkettbodengeschäft von jeher Vorreiter gewesen. Heute umfasst unser Entwicklerteam Experten mit Erfahrung auf den Gebieten Design, Technik und Chemie, die in enger Zusammenarbeit neue Fußböden entwickeln. Der Prozess beginnt normalerweise mit einer Idee zur Identifizierung neuer Optiken, Farben und Oberflächen.
„Ich beziehe meine Inspirationen aus vielen Quellen: Modemagazine, Interieurs, Möbel, Stoffe und sogar Elektronikdesign. Wenn wir all dies in Böden umsetzen, streben wir jedoch immer eine natürliche Optik an. Wir berücksichtigen dabei, dass unsere Böden auch morgen noch so attraktiv sein sollten wie heute“, sagt Emanuel Lidberg, Creative Design Manager bei Kährs.
„Wir berücksichtigen immer architektonische Trends, also wie wir unsere Häuser bauen. Ein aktueller Trend in Schweden sind beispielsweise große Fensterflächen, die vom Boden bis zur Decke reichen. Das führt dazu, dass das einfallende Licht auf dem Boden Reflexe erzeugen kann, die unsere Farbwahrnehmung in die Irre führen. Deshalb arbeiten wir zurzeit mit neuen ultramatten Oberflächen, die das Licht in neuer Weise absorbieren“, erklärt er.
Kreatives Denken kommt nicht nur bei der Optik der Dielen zum Tragen. Das Unternehmen kann auch auf eine lange Geschichte von Innovationen im Produktionsprozess von Holzfußböden zurückblicken. Zu den jüngsten Investitionen im Werk Nybro zählt eine roboterisierte Designlinie, deren fortschrittliche Technologie sich an die einzelnen Dielen anpasst, um eine gewünschte Optik zu erzielen, die zuvor in das Computersystem, auf dem die Software läuft, einprogrammiert wurde.
„Mit dieser Designlinie können wir eine Reihe von rustikalen oder homogenen Optiken erzeugen, indem wir natürliche Merkmale von Holz, wie beispielsweise Maserungen, verstärken oder reduzieren“, sagt Patrik Antonsson.
Antonsson, der mit Holz groß wurde, da sowohl seine Mutter als auch sein Großvater bei Kährs arbeiteten, hat maßgeblich zur neuen, innovativen Designlinie beigetragen, deren Entwicklung rund zweieinhalb Jahre dauerte.
„Es war eine große Herausforderung, aber auch sehr interessant, eine Maschine herzustellen, die wie ein Mensch denkt. Für die Realisierung war eine Kombination aus Expertise und Technologie aus Deutschland, Italien und Schweden erforderlich“, sagt er.
Das Unternehmen prüft neue Möglichkeiten zur Verbesserung des Produktionsprozesses immer unter verschiedenen Aspekten. Nicht zuletzt unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist das generelle Ziel hierbei immer, den Rohstoff besser zu verwerten.
Ein Großteil der Böden von Kährs wird traditionell aus Eiche hergestellt. Aktuelle Entwicklungsprojekte umfassen aber auch die Verwendung anderer Holzarten, denen man mithilfe neuer Technologie die gewünschte Optik und Leistung verleihen kann.
„Es ist extrem wichtig, dass man mit dem, was man erreicht hat, nie zufrieden ist. Wir arbeiten im Designteam eng zusammen und fordern uns ständig gegenseitig heraus“, so Antonsson.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Bodens ist die Oberfläche. Sara Hagman, die über einen Master-Abschluss in Verfahrenstechnik verfügt, ist bei Kährs als Entwicklungsingenieurin und Spezialistin für Oberflächenbehandlung tätig. Ihre Arbeit besteht vorwiegend darin, Projekte auf diesem Gebiet zu leiten. Sie arbeitet eng mit dem Designteam von Kährs und Lieferanten von Oberflächenbehandlungsmitteln zusammen, um die Optik, Strapazierfähigkeit und Nachhaltigkeit der Oberflächenbehandlungen ständig zu verbessern.
„Auf diesem Gebiet hat sich viel getan, seit ich vor sieben Jahren bei Kährs eingestiegen bin. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Ästhetik, das heißt Farben und Optiken, als auch die technische Leistung und Umweltaspekte“, erklärt Sara Hagman.
Bevor beispielsweise ein neuer Lack zum Einsatz kommt, wird er einer Reihe von Tests unterzogen, und zwar sowohl bei Kährs als auch beim Lieferanten und externen Prüfanstalten. Dadurch wird sichergestellt, dass er die hohen Anforderungen des Unternehmens erfüllt.
„Manche Leute fragen sich, wie ich in einem, in ihren Augen, kleinen Detail so viel Aufmerksamkeit schenken kann. Doch es dreht sich nicht nur um eine einzige Art der Oberflächenbehandlung, Optik oder Eigenschaft, sondern um ganz viele. Jede hat ein einzigartiges Leistungsprofil und hinter jeder steckt viel Entwicklungsarbeit. Die Oberfläche trägt maßgeblich dazu bei, wie man einen Boden wahrnimmt, und sorgt für den wichtigen Schutz des Holzes. Es ist faszinierend, wie weit man sich in jedes Detail vertiefen kann“, so Hagman.
Es ist extrem wichtig, dass man mit dem, was man erreicht hat, nie zufrieden ist. Wir arbeiten im Designteam eng zusammen und fordern uns ständig gegenseitig heraus, sagt Patrik Antonsson.