Stärke und Schönheit. Das sind die Hauptgründe, warum die Eiche von jeher der Lieblingsbaum und ihr Holz das bevorzugte Material von Kährs ist, seit das Unternehmen vor rund 160 Jahren gegründet wurde.

 
 

Die mächtige Eiche

Aus Eichenholz entstehen wunderschöne und strapazierfähige Böden mit viel Charakter. Durch unterschiedliche Arten der Oberflächenbehandlung und Einfärbung bietet Eichenholz zudem eine unendliche Zahl von Variationsmöglichkeiten. Selbst dann kommt das individuelle Erscheinungsbild eines Eicheparketts noch zur Geltung, was immer die Natur in Form von Ästen und Maserungen geschaffen hat. Es fällt schwer, für diesen majestätischen Baum keine Gefühle zu hegen. Wen wundert es da noch, dass viele unserer Böden aus Eiche hergestellt werden?

Småland ist die schwedische Landschaft mit dem größten Bestand an Eichen. Eichenbäume gedeihen hier in Hülle und Fülle. In dieser Region, in Nybro, ist auch unser Werk beheimatet, wo die Eichen schließlich zu wunderschönen Bodenbelägen
verarbeitet werden.

Wir von Kährs arbeiten mit rund 3000 Waldbesitzern zusammen, von denen sich viele gleich vor unserer Haustür befinden.

Dadurch haben wir die Möglichkeit, unsere Lieferanten zu besuchen und ihre Bäume in Augenschein zu nehmen, damit gewährleistet ist, dass diese nach nachhaltigen Gesichtspunkten produziert werden. Jeder von ihnen liefert im Schnitt alle zehn Jahre Eichenholz. Wir stellen erfreut fest, dass die Zahl der in Schweden wachsenden Eichen jedes Jahr weiter zunimmt, obwohl Kährs zu den größten Verarbeitern von Eichenholz in Europa zählt.

OFFENE LANDSCHAFT EIN OPTIMALER STANDORT

Es ist eine Kunst, starke, schöne Eichen heranzuziehen. Die Bäume gedeihen am besten auf offenen Flächen in gutem lockerem Boden. Die Wahl, welche Bäume gefällt werden, beginnt im Wald. Der Baumbestand wird durchforstet, um ihn zu verjüngen und den verbleibenden Bäumen mehr Raum und Luft für das weitere Wachstum zur Verfügung zu stellen.

Wenn die Bäume geerntet werden, sind sie ca. 150 Jahre alt. Bis zur Fällreife eines Baumes haben sich oft mehrere Generationen von Förstern um ihn gekümmert. Hier geht es bei allen Aspekten um langfristiges Denken: bei der Aufzucht der Bäume, der  Beziehung zwischen Förstern und Kährs und nicht zuletzt bei der Herstellung eines wunderschönen Bodens, den man liebt und schätzt und der einem im Gegenzug viele Jahre lang gute Dienste erweist.

EICHEN SIND VIELSEITIGER ALS ANDERE BÄUME

Im Laufe der Jahrhunderte hat man aus Eichen viel mehr hergestellt als nur Parkettböden. Das gilt auch heute noch.

Der Grund hierfür ist, dass Eichenholz weit mehr kann als viele andere Hölzer. Seit Menschengedenken liefert uns die Eiche Material für den Bau von Booten, Möbeln und Böden sowie Eichenfässer für das majestätische Altern von Wein, Whisky und Cognac, während die Eicheln Schinken eine besondere Note verleihen.

Die Früchte der Eiche dienten früher Schweinen als Nahrung und der Baum selbst regte die Menschen zum Nachdenken an. Eichenholz verleiht Weinen Körper, Rädern Beständigkeit und Anblicken Schönheit. Eiche ist auch ein hervorragendes Baumaterial für Brücken, Türen, Pfahlwerke, Möbel und nicht zuletzt Boote und Fußböden. Während der Großmachtzeit Schwedens im 17. Jahrhundert war Eichenholz so wertvoll, dass Eichbäume unter Schutz standen. Eine starke Kriegsflotte war für Schweden unerlässlich. Eiche durfte daher nur mit Erlaubnis des Königs verwendet werden.

Mit Eiche zu arbeiten, ist ein doppelter Genuss, weil das Holz äußerst fest, hart, schwer und widerstandsfähig ist.

Die Verarbeitung von Eiche ist zeitaufwändiger als die anderer, weicherer Hölzer, doch das Endergebnis ist ein formvollendetes und beständiges Stück Handwerkskunst. Zum anderen macht es Freude, mit Eiche zu arbeiten, weil der Baum bestimmt, wofür man sein Holz verwenden kann. Man benötigt einen gekrümmten oder gebogenen Teil des Baums, um ein gekrümmtes oder gebogenes Bauteil herzustellen. Eiche ist überdies die einzige Holzart, die für große Boote geeignet ist. Schiffe sind immer verschiedenen Kräftespielen ausgesetzt. Starke Winde haben die Tendenz das Holz zu verbiegen und zu verdrehen.

EICHENFÄSSER VEREDELN WEINE UND SPIRITUOSEN

Keine andere Methode ist besser geeignet, um Wein und destillierten Getränken wie Cognac und Whisky Geschmack, Reife, Körper, eine wunderschöne Farbe und ein reiches Aroma zu verleihen, wie das Lagern und Reifen in Eichenfässern. Ohne die Lagerung in Eichenfässern bleiben die Getränke rau und harsch. Bisher konnte noch kein Chemiker genau erklären, warum das so ist. Wir wissen jedoch, dass Eichenholz zwei Aufgaben hat: Zum einen setzt es Stoffe frei, die Geschmack, Aroma und Farbe verstärken, und zum andern ermöglicht es dank seiner Porosität, dass Sauerstoff langsam durch die Wände dringt und den Inhalt des Fasses oxidiert.

EICHE IST LEBENSSPENDEND - SELBST IM TOD

Wie alt kann eine Eiche werden? Die Geschichte beginnt mit dem Keimen einer Eichel. Ein Jahr später ist die Jungpflanze 30 Zentimeter hoch, nach fünf Jahren hat sie eine Höhe von zwei Metern erreicht. Die ersten Eicheln bildet der Baum nach etwa 50 Jahren. Nach 100 Jahren können zwei Personen gerade noch den Stamm umfassen, der nun 18 bis 20 Meter hoch ist. Zu diesem Zeitpunkt ist die Eiche, was ihre Höhe angeht, weitgehend ausgewachsen. Für den Stammdurchmesser gilt dies allerdings nicht. Der Durchmesser eines Eichenstamms nimmt pro Jahr um mehrere Zentimeter zu. Wenn die Eiche ein Alter von 200 Jahren erreicht hat, ist ihr Holz am besten. Fällt man eine 200 Jahre alte Eiche direkt über Bodenhöhe, sterben die Wurzeln nicht ab und aus dem Stamm sprießen neue Triebe. Nach ca. 300 Jahren kommt das Wachstum zum Stillstand. Im Alter von 600 bis 700 Jahren stirbt der Baum, doch er kann noch mehrere Jahrhunderte stehen bleiben. Selbst im Tod ist die Eiche stattlich und unbeugsam.

In Eichen sind Eichhörnchen, Häher, Flechten, Spechte, Insekten und Larven zu Hause, die über rund tausend Jahre eine erstaunliche kleine Gemeinschaft bilden. Die Eiche fördert und schützt Leben, bietet Schutz und Freude. Das Leben gedeiht in den zaghaft aufkeimenden ersten Knospen und den tausend Jahre alten Rissen im Baumstamm.

Eichen geben auch eine Vielzahl verführerischer Düfte ab. Gibt es etwas Reizvolleres als unter einer Eiche zu liegen und den lebensspendenden Detritus zu riechen, das nährstoffreiche kompostartige Material, das sich aus verrottetem Holz, vermischt mit anderen zersetzten organischen Stoffen, bildet? Der Detritus kommt sowohl der Eiche selbst als auch der übrigen Vegetation zugute. Er riecht nach Leben und Sommer.